Fragen und Meinungen aus dem Publikum

Während der Podiumsdiskussion am 25.9.2020 gab es die Möglichkeit, über email Fragen und Anregungen zur Diskussion einzureichen. Welche Themen beschäftigen Genosssenschafter*innen? Hier dokumentieren wir einige Mails.

Hallo, vielen Dank für die tolle Initiative. Folgende Frage ans Podium: Könnt ihr bitte etwas zur Förderung von Genossenschaften durch den Senat sagen. Wie schätzt ihr die aktuellen Fördermöglichkeiten ein? Was sollte sich hier ändern?
F.

Hallo zusammen, ja, schön, dass ich das Glück habe in einer großen Genossenschaft wohnen zu dürfen. Ich möchte aber gern auch mitbestimmen können, was dort neu geplant wird. Neubau in Genossenschaften heißt bisher meist, unbezahlbare Mieten für die Mitglieder/innen, die deshalb oft auch gar keinen Neubau wollen, weil die Genossenschaftsgrößen kaum mehr Transparenz und Mitbestimmung zulassen.
In den Mitglieder:innenzeitungen dürfen leider auch nur die Vorstände ihre Verlautbarungen veröffentlichen und Gegendarstellungen werden nicht gedruckt.
Also, bitte geht auch auf das Thema Mitbestimmung ein.
H.

Einkauf durch Sozialbeitrag für Anteile für Bedürftige – GeWobag hat kleine Villen an Uferstr in Friedrichshagen – mindestens 50 % Genossenschaftsbau sozial auf dem Dragonerareal – aber Gewerbe ? – solidarische Stadt Betonspd –
Deutsche Wohnen e a verschlanken durch Umlagerung der Überhänge auf Genossenschaftl. Gemeinsch .
R.

…viele Genossenschaften nehmen keine Bürger/innen, die Transferleistungen beziehen, z. B. die 1892 eG
H.

Liebe Diskussionsrunde, es wurde gerade gesagt, Genossenschaften verkaufen nicht.
Aber sie privatisieren, auch Genossenschaften im Bündnis Junge Genossenschaften.
Es wäre wirklich mal eine Untersuchung wert, wieviel vom Wohnungsbestand
verkauft wird. Förderungen sollten doch auch davon abhängig gemacht werden (quasi entgegengesetzt zu dem Förderprogramm der 90er Jahre, wo die Möglichkeit zur Umwandlung in Eigentum Fördervoraussetzung war).
E.

Was mir in der Diskussion bisher völlig fehlt, sind die Baukosten, die dann entstehen, wenn Neubauten entstehen, die dem Klimawandel gerecht werden.
Heute waren 21.000 Menschen allein in Berlin auf der Straße, die einfordern, dass Sofortmaßnahmen entwickelt werden, damit das 1,5° Ziel des Pariser Abkommens erreicht werden kann. Wenn ich genossenschaftlich so neu baue, kann ich keine Mieten generieren, die dem sozialen Wohnungsbau entsprechen. Welche staatlichen Hilfsmaßnahmen stellen Sie sich denn da vor, Herr Holm?
J.

Frau Fünfrocken scheint die Strukturen in großen Genossenschaften nicht zu kennen.
Es werden keine Räume für Nutzer/inneninitiativen zur Verfügung gestellt.
H.

Genossenschaften sollten auch nicht privatisieren, das führt leider sehr oft zur Individualisierung und Entsolidarisierung!
C.

Der Blick nach Zürich gibt einen Hinweis: dort werden die Wohnungsunternehmen begünstigt, die sich an das Prinzip der Kostenmiete halten. Das wäre auch das, was genossenschaftlich angezeigt ist. Vermutlich sind das nur die Minderheit der Berliner traditionellen Wohnungsgenossenschaften. Das müsste aber wohl erst einmal genau ermittelt werden. Zitat Zürich: ” Als gemeinnützige Wohnungen im engeren Sinne werden gemäss Definition der Gemeindeordnung jene «Wohnungen im Eigentum von gemeinnützigen Wohnbauträgerinnen oder Wohnbauträgern» gezählt, «die ohne Gewinnabsichten dem Prinzip kostendeckender Mieten verpflichtet sind». Dadurch zählen die Wohnungen im Besitz von gemeinnützigen Rechtspersonen, die nicht das Modell der Kostenmiete gemäss kantonaler Wohnbauförderung anwenden, nicht zu den gemeinnützigen Wohnungen im engeren Sinn. ” (Quelle: https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen/2016/mai/160524a.html)
G.

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