Jahresauftakt der Genossenschafter*innen: Für Transparenz und Mitentscheidung

Vertreter:innen sollten von der Generalversammlung mehr erwarten als ein sättigendes Buffet (Foto: pixabay/Akyurt)

Das Interesse an Vernetzung und Austausch von Genossenschaftsmitgliedern, die aktiv werden wollen, ist groß. Das zeigte sich beim Jahresauftakt der GENOSSENSCHAFTER*INNEN. Zehn Genossenschaften waren vertreten, erstmals waren Mitglieder einer neuen telegram-Vernetzungsgruppe dabei, in der sich seit November vor allem Vertreter:innen aus Traditionsgenossenschaften austauschen. Der Generationswechsel in Genossenschaften führt inzwischen zu einer deutlichen Verjüngung in den Vertreterversammlungen. Unzufriedenheit mit der Intransparenz von Vorstands- und Aufsichtsratsentscheidungen und Kritik an manchen politischen Positionierungen von Vorständen z.B. gegen Mietendeckel oder Vergesellschaftung ist für viele der Anlass, sich zur Wahl zu stellen. Aber wie können Vertreter:innen mehr Einfluss auf Vorstandsentscheidungen nehmen?

Ein Austausch über den Umgang mit Widerständen, aber auch über gute Praxisbeispiele kann die mühsame Arbeit in den einzelnen Genossenschaften erleichtern. Auch Grundlagenwissen ist hilfreich für eine erfolgreiche Arbeit. Dazu werden die GENOSSENSCHAFTER*INNEN anbieten, mit interessierten Vertreter:innen eine kritische Durchsicht von Geschäftsberichten und Bilanzen zu machen. Im Juni soll es eine Vernetzungskonferenz zu Fragen von Demokratie und (genossenschafts-)politischer Positionierung im Zuge der Mietenbewegung geben.

Ein Blick auf die stadtpolitische Situation beim Jahresauftakt zeigte: Wohnungspolitisch setzen viele auf die politische Dynamik, die ein neues Volksbegehren von “Deutsche Wohnen & Co enteignen” auslösen könnte. Allerdings, so ein DWe-Vertreter, sei eine zuverlässige Zeitplanung kaum möglich. Wie lange die Fertigstellung des Gesetzentwurfs und die weiteren Verfahrensschritte dauern, sei schwer einzuschätzen. Wichtig sei vielmehr, die “Zeit bis zum Sammeln” zu nutzen, um die Mietenbewegung insgesamt zu stärken. DWe selbst versucht, mit verschiedenen “Kiezversammlungen” eine Plattform für die vielen kleinen wohnungspolitischen Initiativen aufzubauen. Auch eine große Mieten-Stopp-Demo könnte als “Durchlauferhitzer” das Thema wieder stärker auf die Agenda setzen. Die GENOSSENSCHAFTER*INNEN werden dabei sein.

Wenn Sie in einer Genossenschaft wohnen und an der telegram-Gruppe teilnehmen möchten, schreiben Sie bitte an info@genossenschafter-innen.de. Wir stellen den Kontakt zum Moderator her.

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