IBB – die Initiativen-Blockierer-Bank

Zwanzig landeseigene Grundstücke, die in Erbbaurecht vergeben werden sollen, sind für Genossenschaften und Baugruppen bestimmt. Nur auf vier dieser Grundstücke wurden seit 2021 Wohnungen gebaut. Das berichtet der rbb.

Hauptursache ist die Verschleppungstaktik der IBB, über die die Genossenschafter*innen schon mehrfach berichtet haben. Förderanträge werden jahrelang nicht bearbeitet, immer neue Nachweise werden verlangt, selbst florierenden Genossenschaften wird die Förderung verweigert, weil sie zu „schnell wachsen“ (so geschehen bei der Ostseeplatz eG). Jüngstes Beispiel: Die POI eG, die in Steglitz ein Konzeptverfahren für ein Mehrgenerationenhaus gewonnen hat. Seit Jahren fordert die IBB ständig neue Nachweise, inzwischen sind Banken wieder abgesprungen, der Bau wird aufgrund der aktuellen Baupreise immer teurer (die Fördersumme aber nicht größer!). POI hat bereits 1 Mio. € in die Planung gesteckt und es gibt immer noch keinen Förderbescheid.

Ganz anders in Hamburg, so berichtet der rbb. Seit 2021 wurden nach Angaben der Hamburger Finanzbehörde 31 Grundstücke im Erbbaurecht für Wohnungsbauprojekte vergeben. Bislang sind 400 Wohnungen fertiggestellt.

Zum rbb-Bericht: https://www.rbb24.de/politik/investigativ/rbb24-recherche.htm/doc=%21content%21rbb%21r24%21wirtschaft%21beitrag%212025%2104%21bauen-wohnungsbau-berlin-landeseigene-flaechen-erbbau-.html

Kirche will maximal Kasse machen

Die Bewohner*innen eines Hauses in der Karl-Marx-Straße bekommen die Mitteilung, dass ihr Haus verkauft wird. Sie gründen eine Genossenschaft, um es selbst zu kaufen. Eigentümerin ist die katholische Kirche. Die aber will den „maximalen Erlös“.  Darüber berichtete der rbb.

Das Erzbistum Berlin braucht Geld und verkauft deswegen einen Teil seiner Immobilien. Darunter sind auch ganz normale Mietshäuser wie das Wohnhaus Karl-Marx-Str. 11 . Dort haben sich die Mieter*innen zusammengetan, um eine Genossenschaft zu gründen und das Haus künftig gemeinwohlorientert zu bewirtschaften. Sie boten 3,8 Millionen Euro. Aber der Kirche war das zu wenig. Man wolle einen „maximalen Erlös“ erzielen, hieß es. Die Mieter*innen sind fassungslos. „Das macht mich wütend“, sagte eine Bewohnerin dem rbb, „das ist Profitmacherei. Und das ist nicht irgendwie die katholische Kirche. Sorry, das ist eine Glaubensgemeinschaft. Es geht hier einfach wirklich um Familien, um Leute, die es vielleicht nicht so einfach haben. Und es ist einfach richtig ungerecht.“  Aber, so erklärt es das Bistum, man brauche das Geld, um „viel mehr Menschen als nur den Mietern dieses Hauses zu helfen, zum Beispiel in der Seelsorge.“
Anregung der Genossenschafter*innen: Das Geld in die Obdachlosenseelsorge stecken, dann haben die aus den Kirchenhäusern verdrängten Mieter*innen auch was davon.

Die ganze Story hier: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/07/berlin-neukoelln-wohnhaus-karl-marx-strasse-verkauf-kirche.html

Auf einen Blick: Berlins größte Wohnungsgenossenschaften

Foto: unsplash/Jonas Tebbe
Foto: unsplash/Jonas Tebbe

In Berlin sind rund 11% der Wohnungsbestände genossenschaftlich organisiert. Die rund 192.000 Wohnungen verteilen sich auf mehr als 80 Genossenschaften und umfassen Bestände in traditionsreichen Arbeitersiedlungen, Altbaubeständen in zentraler Lage, ehemals besetzten Häusern, Plattenbau-Quartieren und schicken neuen Ökohäusern. (mehr …)

Initiativen fordern mehr Mitbestimmung und Transparenz

Zum Tag der Genossenschaften am 5. Juli weisen verschiedene Initiativen auf die Bedeutung demokratischer Teilhabe in Wohnungsgenossenschaften hin. Dies reiht sich ein in das Motto, das die UN für das Internationale Jahr der Genossenschaften 2025 ausgegeben hat:  „Genossenschaften: Treiber für inklusive und nachhaltige Lösungen für eine bessere Welt“
Mehr dazu in der PM_Tag-der-Genossenschaften des Mietervereins Hamburg und der Initiative „Genossenschaft von Unten“